Unterschwellige Normalität
So ist unsere Normalität: Wir hören Nachrichten. Wie selbstverständlich erscheint es, was berichtet wird. Die Wortwahl – ist es wirklich eine sachliche Darstellung von Fakten, oder verstecken sich idiologische Meinungen und Kommentare? Es wird scheinbar neutral berichtet, aber was bewirken die Nachrichten, auch kurze Einwürfe wie zufällig, mit mir und in uns? So nebenbei, unbewusst werden wir beeinflusst. Oder bilde ich mir das nur ein?
Auch im Jetzt, in der Demokratie, geben Präsidenten an Minister Anweisungen zur Anklage unliebsamer Widersacher. Ist das der Beginn der Demontage der Gewaltenteilung? Bedeutet dies den Zerfall eines wesentlichen Eckpfeilers der Demokratie, oder ist meine Sorge doch unbegründet?
Angst greift um sich. Angst machen ist ein starkes Instrument der Macht. Per Dekret wird angeordnet und bestimmt. Wer nicht dafür ist, mit dem Strom schwimmt, wird ausgegrenzt, bestraft, verfolgt. Meinungsfreiheit gilt nur, solange sie nicht die Meinung der Macht vertritt. Oder irre ich mich?
Hab dich doch nicht so. So schlimm wird es bestimmt nicht. Ist das Abwiegeln der Veränderungen, der Gefahren, nicht gang und gäbe? Und am Ende wird es wieder heißen: Ach, davon haben wir nichts gewusst. Es sieht selbst im 21. Jahrhundert nicht danach aus, als ob die Menschheit aus der Geschichte auch nur irgendetwas gelernt haben könnte. Oder habe ich keine Ahnung?
Macht, Markt und Manipulation
Und wer regiert uns überhaupt? Sind es noch die gewählten Vertreter, die Präsidenten und Regierungschefs, oder sind es nicht viel mehr verdeckte Mächte – die reichsten Menschen dieser Erde oder die, die das mit aller Gewalt werden wollen? Ist es das Geld, das Kapital, das über alles Leben bestimmt, das meint, dass alles, wirklich alles, käuflich ist oder ansonsten ausgebeutet und vernichtet werden kann? Oder entspringt das nur meiner blühenden Fantasie?
Lügen haben kurze Beine. Nicht bei der Wahrheit zu bleiben, uns Menschen – egal wie – mit Fakenews zu beeinflussen, nicht zuletzt zu manipulieren, ist heute mit den technischen Möglichkeiten wie zum Beispiel KI so einfach wie nie. Wenn es nur echt klingt, wird es schon wahr sein. Aber wo bleibt der Ansturm gegen die Lügenbarone? Nichts, denn jeder scheint doch unter Umständen bereit, die Wahrheit so lange zu biegen, bis sie passt. Wir leben in einer verlogenen Welt. Der Wert der Wahrheit ist verloren. Oder befinde ich mich auf dem Holzweg?
Nimm den Sozialismus, das Christentum. Nur zwei Beispiele für die unzähligen und sehr oft super Theorien, Ideologien, Ideen und Wege der Geschichte. Aber immer scheinen sie am Menschen zu scheitern, in ihrer Umsetzung. Ist der Mensch eine Fehlkonstruktion, weil alle Ideale in der Realität an seinem Ego zerschellen müssen? Es ist wohl das Paradox der Menschen, es vielleicht sogar zu wissen, es aber nicht verwirklichen zu können, was die Menschheit für ihr Überleben brauchen könnte. Denn es gibt keine Menschen, die nicht von über Generationen vermittelten Erfahrungen irgendwie geprägt wurden. Oder sind meine Gedanken fehlerhaft?
Sind es immer nur egoistische Interessen einzelner, die über das Weltgeschehen bestimmen? Gibt es keine Unabhängigkeit, keine Freiheit mehr? Sind wir alle fremdbestimmt, beeinflusst und beeinflussbar? Sind unsere Gehirne denn nicht alle schon gleichgeschaltet und verseucht vom Konsumieren aller möglichen Dinge oder der Sucht nach Substanzen? Oder verfalle ich einer Verschwörungstheorie?
Regiert uns nicht überall der Markt? Geht es vielmehr darum, ein wirtschaftliches, industrielles System aufrechtzuerhalten – statt wirklich für alle Menschen ein lebenswertes und gesundes Leben zu ermöglichen? Werden die Preise von Produkten tatsächlich nach Angebot und Nachfrage kalkuliert, oder ist das eine große Augenwischerei? Bleibt nur das auf dem Markt, was alleine den größten möglichen Gewinn verspricht – egal, wie gut es für uns Menschen wäre? Quantität statt Qualität – oder habe ich null Ahnung von den Mechanismen der Wirtschaft?
Lobbyismus ist auch nur ein anderes Wort für Korruption. Aber gleichzeitig verharmlost diese „Interessenvertretung“ die Einflüsse der Wirtschaft auf die Politik und verdreht damit die Realität. Und streut uns Sand in die Augen. „Remigration“ ist ebenfalls so ein schrecklich bagatellisierender Ausdruck. Ein anderes Wort zu erfinden, macht aber die Sache nicht besser. Oder bin ich unverbesserlich?
Zwischen Angst, Gefühl und Verantwortung
Die Presse wird zur Lügenpresse. Verunglimpfungen und Verallgemeinerungen reichen sich die Hand. Passt es in die Argumentationskette, ist es gut; passt es nicht, wird es abgelehnt. Friedlicher Protest – spätestens, wenn er andere auf ihren Weg einschränkt – wird verurteilt, manche Menschen reagieren mit ungebändigter Gewalt. Dann wieder, bei einem anderen Thema, wird verharmlost – die zeigen doch nur mit dem Finger auf die Wunde. Sind Aktion und Reaktion wirklich angemessen? Verloren geht jedes Gefühl für Gerechtigkeit. Oder bin ich ungerecht?
Ein Junge weint nicht. Zählen überhaupt Gefühle? Wir lernen doch kaum, weder in der Kindheit, in der Schule, im Leben, wirklich unsere Gefühle zu sehen. Mit ihnen umzugehen. Über sie zu reden. Zu oft unterdrückt, machen sie unsere Seelen unter Umständen krank. Irgendwann platzen sie heraus, nicht selten mit unkalkulierbarem Risiko, besonders für andere Menschen. Es gibt doch keine „falschen“ Gefühle, nur wie wir mit ihnen umgehen, ist die Frage. Oder bin ich viel zu emotional?
Blind auf beiden Augen. Wir schauen gar nicht mehr hin. Wir verallgemeinern und werfen die Menschen eines ganzen Landes in einen Topf. Und schon ist das Feindbild fertig. Dabei sind es doch immer nur einzelne Menschen, die ihre Macht missbrauchen. Weil sie die Macht haben. Und weil sie Anhänger haben, die ihnen folgen. Aber es ist nie das ganze Land. Selbst eine Mehrheit kann irren. Ich finde es überaus gefährlich, zu pauschalisieren und keinen Unterschied mehr zu machen zwischen den Menschen eines Landes und der Regierung oder den Terrororganisationen. Überall gibt es Verbrecher, aber überall gibt es liebende Menschen. Oder bin ich zu optimistisch?
Kultur, Sport und Kunst sollen doch eigentlich zur Völkerverständigung beitragen. Nun passiert es mehr und mehr, dass beispielsweise Künstler politisiert und Veranstaltungen abgesagt werden. Kultur und Sport werden verlieren. Führt das am Ende nicht nur zu mehr Ausgrenzung, und kaum noch zu einem fairen Miteinander? Gespalten werden die Menschen, voller Hass auf den Nachbarn – wer nicht dafür ist, ist dagegen. Oder bin ich zu pessimistisch?
Geht es noch um Frieden? Polarisieren scheint angesagt. Mehr und mehr verschwindet eine Differenzierung im Umgang der Menschen. Es wirkt, als ob wir vorbereitet werden sollen – auf den Feind an der Grenze. Auf Krieg? Denn nur mit klaren Feindbildern sind wir doch bereit, den anderen erbarmungslos anzugreifen, Leben auszulöschen. Ist das gewollt oder sehe ich Gespenster?
Krieg ist ein Geschäft. Mit dem Ziel, Ressourcen zu gewinnen und auszubeuten. Wer gegen den Angriff einer Streitmacht ist, wird schnell zum Feind abgestempelt. Um es klar zu sagen: Terror ist zu verurteilen, es macht keinen Unterschied, ob von rechts oder links. Krieg ist auch Terror. Unter all dem leiden Menschen. Auf allen Seiten. Jede Gewalt ist schlecht, egal von wem sie ausgeht. Und selbst die grausame, todbringende Verfolgung in der Vergangenheit, von Völkern, die ihr Land in der Gegenwart verteidigen, rechtfertigt keinen Krieg, keine Vernichtung anderer Staaten. Für mich steht das außer Frage!
Für den Frieden! Wer Krieg verurteilt, genauso wie Terror, stellt sich eindeutig auf die Seite der Opfer. Gewalt ist keine Lösung – oder bin ich blauäugig?
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