Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr
Frohe Weihnachten wünschen wir uns alle gegenseitig. Das Fest der Nächstenliebe steht im Mittelpunkt. Wieder ein Jahr geht zu Ende. Das neue Jahr beginnt bald. Auch die Jahreswende feiern wir regelmäßig sehr besonders. Jedes Jahr aufs Neue.
Die Jahre scheinen immer kürzer zu werden. Die Zeit rennt schneller und schneller, je älter ich werde. Dabei kann das gar nicht sein, Zeit hat immer die gleiche Geschwindigkeit. Ein viertel Jahrhundert dieses Jahrhunderts ist wie im Flug vergangen. Und damit verwischt sich auch das Außergewöhnliche dieser Tage.
Da ist es einmal mehr Zeit, sich zu besinnen. Rückblicke und gute Vorsätze nehmen wir und oftmals zum Jahresende vor. Was wird das neue Jahr bringen?
Ich bin gesund, darüber freue ich mich. Ängste über die Zukunft unserer Gesellschaft, der Menschheit, lassen mich nicht los. In dieser Zeit möchte ich kein junger Mensch mehr sein. Wahrscheinlich, im letzten Viertel meines Lebens, kann es für mich hoffentlich nicht mehr so fürchterlich werden. Aber, diese vielleicht so trügerische Hoffnung, befreit mich keineswegs von meiner Verantwortung.
Und sie ist absolut keine Entschuldigung für ein weiter so. Wie werden junge Menschen die kommenden Jahrzehnte, die Jahrhundertwende erleben? Und wie schrecklich wird es noch? Es ist doch sehr verwunderlich, wie leidensfähig der Mensch ist.
So, wie wir Menschen leben, beispielsweise einfach eine Fliege zu zerquetschen, die um uns herum schwirrt, ist einfach nur irre. Wann ist es so weit, dass wir Menschen zerquetscht werden wie eine Fliege? Vernichtet, durch die Art und Weise, wie wir Menschen sind.
Ich wünsche mir, ich bitte für uns alle, dass wir Menschen uns nicht mehr einfach alles nehmen, was wir wollen. Wir die Natur, die Erde nicht mehr ausbeuten, mit einer Energie, mit der wir doch auch so viel Besseres und Gerechteres anstellen könnten. Ich erhoffe, dass wir Menschen nicht mehr ohne Rücksicht auf Verluste über Leichen anderer Menschen gehen, anderer Lebewesen. Und wir begreifen, dass die Pflanzen, die Natur nicht unsere Umwelt ist, sondern unsere Welt, zu der wir, wie alles Natürliche, gehören.
Denn, wenn wir das nicht erkennen, werden wir, nicht nur wie – die so scheinbar unwichtigen – Fliegen, vernichtet werden. Denn die Natur, die Evolution, wird weiter leben. Sich weiter entwickeln. Und was den Menschen ausmacht, das wird mehr und mehr verschwinden. So wie mein Geist, meine Gedanken, meine Fähigkeiten meine Gefühle, mein Ich, weg sind, in dem Moment, in dem ich sterbe.
Frohe Weihnachten werden verloren gehen, der Glaube an Jesus, Engel und Christkind, gemeinsam mit der Menschheit. Aller technischer Fortschritte, Computer, Fahrzeuge, Fabriken, einfach alles was die Menschen erfunden haben, geschaffen haben, wird sich auf Französisch verabschieden, ohne die Menschen.
Denn die Natur braucht diese künstliche Welt der Menschen in keiner Weise. Die Natur braucht die Zerstörerischsten aller Spezies, den Menschen, nicht. Sie benötigt keine Finanzmärkte, kein Geld. Sie braucht keine Wolkenkratzer, Windräder und Atomkraftwerke. All das bedarf nur der Mensch, für seinen Wohlstand, für sein Ego und seine Existenz. So glauben wir.
Aber dieser überhebliche Glaube, etwas Besseres zu sein, die Krönung der Schöpfung überhaupt, das Beste, was Gott geschaffen hat, ist unser größter Irrglaube. In den Augen der Natur sind wir nichts Besseres, und auch nichts Schlechteres, als eine Fliege.
Und dennoch möchte ich nicht pessimistisch sein.
Ich wünsche Dir, liebe Leserin, lieber Leser dieser Gedanken, von Herzen frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!
Ich möchte ausbitten, dass wir Menschen erkennen, begreifen, was Glück bedeutet, wirkliches Glück. Kein wirtschaftliches Glück, kein Leistungsglück. Kein seht mal, was ich alles habe, Glück.
Ich wünsche mir Besinnlichkeit, ja Besinnung im wahrsten Sinn des Wortes: Besinnung auf den Sinn des Lebens, nicht innerhalb unserer Kultur, der von Menschen geformten künstlichen Welt, sondern weit mehr Besinnung auf den Sinn des Lebens überhaupt, als menschliches Wesen, als ein Teil der Natur.
Erstellt am 06.12.2024, letzte Änderung am 06.12.2024 von Michael
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