Die Grenze des Wachstums ist erreicht
Das wirtschaftliche System ist auf Wachstum ausgerichtet. Der Umsatz, mehr noch der Gewinn müssen weiter gesteigert werden. Man braucht diesen Gewinn, um zu investieren, expandieren und neu Märkte zu schaffen. Um mehr Umsatz zu generieren. Mehr und mehr. Immer weiter.
Ach, man kann nicht mehr Geld mit der Entwicklung neuer Antibiotika verdienen? Dann stellen die großen Pharmakonzerne die entsprechende Forschung rundweg ein. Wir benötigen noch weitere Flächen für die Landwirtschaft, brennen wir doch einfach den Regenwald ab. Der Berg steht der Kohle im Weg, sprengen wir ihn doch weg, der Krater gibt doch einen schönen See. Das bisschen Chemie stört doch nicht, beim Herauspressen des Erdgases aus dem tiefen Gestein.
Alles, um Umsätze zu erwirtschaften, Reichtum zu scheffeln. Egal ob dabei Lebensräume zerstört werden. Die Umwelt vernichtet wird. Das Klima sich verändert. Vögel sterben und Insekten weniger werden. Und wenn es nicht mehr weiter gehen kann, werden zerstörerische Kriege geführt. Um Ressourcen, Wasser, Erdöl, Edelmetalle, Bodenschätze. Ohne über die Folgen essenziell nachzudenken. Nur um neu aufzubauen. Es wird doppelt verdient, am Krieg, in der Rüstungsindustrie. Es wird verdient, am Wiederaufbau nach der Zerstörung. Und einen Klimawandel gibt es doch gar nicht, behauptet einer der mächtigsten Politiker der Welt. Was wird man wohl schon in den Schubladen für Pläne haben, wie viel Milliarden an Dollar man mit dem Klimawandel an Geld verdienen kann. Das reicht, um Grönland zu kaufen und auszubeuten, wenn das Eis endlich geschmolzen ist.
Das ist, einfach gesagt, das menschengemachte System. Das wirtschaftliche System. Das System des Wachstums. Das zerstörerische System des Irrsinns. Wir Menschen sägen den Ast ab, auf dem wir sitzen. Und im todbringenden Absturz überlegen wir, wie wir damit noch mehr Geld verdienen könnten. Opfer zählen absolut nichts. Die Menschheit verdient es nicht anders: Aussterben, wie die Dinosaurier, bleibt scheinbar die einzige Möglichkeit.
Männer und Frauen sind nicht gleich. Werden es auch nie sein. Männer machen Kinder. Frauen bekommen Kinder. Männer können theoretisch Hunderte Kinder zeugen, Frauen können weitaus weniger Kinder austragen. Das sind einfach biologische Unterschiede. Sie bedeuten, dass die biologischen Aufgaben und Anforderungen an die Geschlechter verschieden sind. Diese biologischen Unterschiede führen dazu, dass sich auch die gesellschaftlichen Aufgaben und Anforderungen unterschiedlich aufteilen. Ob das so sein muss, möchte ich sehr infrage stellen. Aber in unserer Gesellschaft hat es sich so entwickelt.
Unterschiede erschweren es, einander zu verstehen. Unterschiedliche Aufgaben führen zu Unterschiedlichkeiten zwischen Menschen. Männer müssen versorgen, denken sie, also hat sich ein Männer dominiertes wirtschaftliches System etabliert, dass die Versorgung gewährleisten soll. Das Problem dabei ist, dass sich dieses System verselbstständigt hat, und abkoppelt, von der Natur. Der Mensch möchte es einfach haben. Etwas was anders ist, ist damit noch schwerer zu begreifen. Dann lieber an Gott glauben. Eine Macht der Männer ist entstanden.
Macht kann nur erhalten bleiben, in einem System der Unterdrückung, Ausbeutung und Zerstörung. Nur wenn andere klein bleiben, kann sich der Machthaber allmächtig fühlen. Es liegt nicht im Machtinteresse der Männer dies zu ändern. Dieses Machtsystem ist Männer gemacht, auch wenn es Frauen gibt, die mitmachen. Menschen passen sich diesem System an. Ordnen sich, ordnen alles, dem System unter. Ein System, das Wohlstand verspricht. Dem kann man sich doch hingeben, wer von uns will nicht reich sein, im Wohlstand leben?
Aber das System ist das Problem, der Fehler. Biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern führen zu einem Gesellschaftssystem, das von einem Geschlecht vereinnahmt wird. Den Männern. Wie wohl würde es in der Welt aussehen, wenn es anders wäre. Wenn Frauen die Gesellschaft formen würden. Wenn das System, die Gesellschaft nicht das Nehmen und Machen, sondern das Bekommen und Gebären als treibende Kraft hätte. Geprägt vom Fühlen der Frauen.
Aber wir leben in einem System, bestimmt von einer absoluten Männerwelt. Aus vermeintlichen guten Gründen der Versorgung. Das sehe ich als Ursache der Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und als Notwendigkeit, für Gleichberechtigung und Emanzipation. Ungleichheit gibt es. Aber diese biologische Ungleichheit darf nicht dazu führen, dass es Menschen gibt, die meinen, dass sie besser sind als andere, als der Nachbar, der Ausländer, die Frau oder wer auch immer.
Neben dieser gesellschaftlichen Ungleichheit führt das wirtschaftliche Machtsystem des Mannes zu einem noch weit größeren Problem. Ausbeutung und Zerstörung der Erde, der Ressourcen führen dazu, dass wir Menschen die Erde, das Klima in einem nie vorher da gewesenen Ausmaß beeinflussen und verändern. Wir rufen einen Geist auf, mit unserem wirtschaftlichen Handeln, der von uns nicht mehr beherrschbar sein wird, der mit einer Kraft reagieren wird, die uns alle schwer treffen wird. Was werden wir dann wohl noch von unserem Wohlstand haben, wenn Stürme, Hochwasser, Waldbrände und Dürren die Erde verändert, unser Leben in vielen Teilen der Erde nicht mehr möglich ist?
Millionen Menschen, junger Menschen, demonstrieren weltweit gegen den Klimawandel. Das ist eine Hoffnung. Der Amazonas wird vernichtet, um wirtschaftlich in der Vieh- und Landwirtschaft mehr und mehr Geld zu verdienen. Ohne den ökologischen Wert des Regenwaldes für das Klima zu berücksichtigen. Das, dieses Denken und Handeln, steht der Hoffnung entgegen. Wirtschaft, wirtschaftliches Wachstum, zerstört die Lebensgrundlagen aller Lebewesen.
Wachstum ist endlich. Wie das Leben. Das mit dem Tod endet. Es kann kein immer mehr und mehr geben. Aber selbst das scheint nicht anzukommen. Lieber glaubt der Mensch an Gott, ein Leben nach dem Tod, eine Wiedergeburt. Dieser Glaube vernebelt den Verstand. Und gaukelt vor, dass das Leben, das Wachstum kein Ende haben wird. Das ist der Fehler.
Der Fehler im System des menschlichen Denkens. Es ist ein Fehler, der größte Fehler der Menschheit, sich über Arbeit, über wirtschaftliches Wachstum, über ökonomische Faktoren, wie das Bruttoinlandsprodukt, zu definieren. Nur eine wirtschaftliche Macht, ein Industriestaat zählt etwas. Das legitimiert uns zur Ausbeutung und Zerstörung.
In der Politik ist das nicht angekommen. Halbherzige Klimaziele sprechen dafür, dass alle Ziele von der wirtschaftlichen Macht diktiert werden. Es ist doch egal, ehrlich gesagt pupsegal, was es kostet, den Klimaschutz wirklich umzusetzen. Die Erde, die Lebensgrundlagen zu erhalten. Denn es ist falsch, Klimaschutz mit den Maßstäben dieses wirtschaftlichen Denken zu bewerten. Es sind die falschen Maßstäbe. Es geht nicht darum, was es kostet, es geht darum, die Erde, die Welt, das Leben zu erhalten. Das muss der alleinige Maßstab sein. Das Leben.
Erstellt am 22.09.2019, letzte Änderung am 13.06.2023 von Michael