Ein Mensch ist gestorben
Sie hinterlässt zwei Kinder. Das Leben geht weiter. Die Kinder gehen zur Schule. Fahren auf Klassenfahrt. Leben, ohne den Halt, die Sicherheit, die ihnen ihre Mutter gab. Ich weiß nicht was sie denken und fühlen, vielleicht kann ich es mir vorstellen.
Draußen wird es Herbst. Regennass glänzt das Laub. Grün wird rötlich, wird braun. Das Leben geht weiter. Sie sieht es nicht mehr, sie spürt es nicht.
Jeden Tag sterben Menschen, was bleibt, sind Leiden, Verzweiflung, Trauer, möglicherweise Wut, ohne Zweifel Schmerz. Für sie geht das Leben nicht weiter. Sie leben in der Erinnerung der Angehörigen, der Freunde. Haben ihre Spuren hinterlassen. Nichts ist so wichtig wie die gemeinsam verlebte Zeit.
Sie hatte noch so viel vor, wollte ihre Kinder ins Leben geleiten. Wollte ihr Leben gestalten. War auf der Suche, war auf dem Weg. Sie fehlt: ihren Kindern, ihren Freunden, uns allen!
Unser Menschsein, unsere Zeit auf der Welt, ist sehr kurz, gemessen am Alter der Erde, des Universums, weniger als ein Augenblinzeln. Regen, Wind und Sonne steuern die Erde durch die Jahreszeiten, über das Leben und den Tod der Menschheit hinaus.
Für Elke * 18.5.1964 † 18.9.2010
Erstellt am 25.09.2010, letzte Änderung am 14.02.2023 von Michael