Flucht und Krieg
Flucht und Krieg. Syrien im Bürgerkrieg. Seit dem Jahr 2011 herrscht in Syrien Krieg. Das Ausmaß des Grauens spiegelt sich in den Zahlen wider: Mehr als eine halbe Million Menschen haben nach Schätzungen ihr Leben in dem Krieg verloren, rund 13 Millionen Syrer mussten ihre Heimat verlassen. Knapp die Hälfte der Geflüchteten befindet sich innerhalb Syriens auf der Flucht. Quelle: https://www.malteser-international.org/de/
UNICEF schätzt 2021 die Zahl aller Todesopfer auf etwa eine halbe Million. Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) berichtete, im Jahr 2022 habe es durch den Krieg über 500.000 zivile Todesopfer in Syrien gegeben. Die UNO bezeichnete die durch den Krieg ausgelöste Flüchtlingskrise als die schlimmste seit dem Völkermord in Ruanda 1994. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bürgerkrieg_in_Syrien_seit_2011
Flucht nach Europa
Schon seit Jahren fliehen Menschen aus den Krisenregionen der Welt über das Mittelmeer nach Europa – mit verheerenden Auswirkungen. Jedes Jahr werden über 1.000 Menschen als vermisst oder verstorben registriert. 2022 starben oder verschwanden laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) mehr als 1.940 Menschen. Die Zahl der Toten und Vermissten können jedoch nur geschätzt werden. Die genaue Zahl der Opfer wird für immer im Dunkeln bleiben.
Das sind unvorstellbare Zahlen von Menschen auf der Flucht. Hinter jeder Zahl steht ein Mensch, eine Frau, ein Mann oder ein Kind. Diese Menschen sind keine anonymen Nummern. Es sind Menschen, die unter unvorstellbaren Leiden ihre Heimat verlassen müssen. Auf der Suche nach Freiheit werden sie nicht selten betrogen und ausgenutzt. Wenn sie es überhaupt schaffen.
Angriffskrieg gegen die Ukraine
Der russische Diktator Putin führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, in Europa. Wieder bringen Menschen der Menschheit, anderen Menschen, unendliches Leid, Tod und Zerstörung. Welcher Wahnsinn treibt Putin?
Kaum einer weiß es wirklich, die einen zweifeln an seiner psychischen Verfassung. Die Anderen sprechen vom wahnsinnig gewordenen Zaren Putin.
Dafür ist Folgendes umso deutlicher: Der Krieg kostete seitdem tausenden Zivilisten ihr Leben. Bis Anfang April haben laut Schätzungen des UNHCR rund 31,7 Millionen Menschen in Folge des Krieges die Ukraine verlassen müssen. Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1293762/umfrage/anzahl-der-kriegsfluechtlinge-aus-der-ukraine/
Mit Lügen rechtfertigt er seine Taten. Mit der Unwahrheit. Sanktionen gegen Russland werden als Kriegserklärung verstanden. Atomkraftwerke in der Ukraine werden beschossen und belagert. Unschuldige Menschen sterben. Hat der 3. Weltkrieg begonnen?
In Russland dürfen die Menschen nicht von Krieg reden, Medien werden verboten, Menschen werden bedroht, gefangen genommen, 15 Jahre Haft werden angedroht. Es ist nicht ein Krieg der Russen, es ist ein Krieg einer diktatorischen Machtelite gegen die Demokratie.
Dieser Krieg bedroht das Recht auf Frieden aller Menschen unserer Erde.
Flüchtlingsopfer wegen dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch wir Deutschen waren im letzten Jahrhundert tangiert. Aus eigener Schuld, denn wer einen Krieg beginnt, muss die Folgen tragen. Etwa 12 bis 14 Millionen deutsche und deutschstämmige Angehörige verschiedener Staaten waren zwischen 1944/45 und 1950 von Flucht und Vertreibung betroffen. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Flucht_und_Vertreibung_Deutscher_aus_Mittel-_und_Osteuropa_1945–1950
Auf der Flucht – mehr als alle 84 Millionen Deutsche
Zusammen addiert ergeben sich, Stand April 2023, mehr als 59 Millionen Flüchtlingsopfer nur durch diese drei Katastrophen. Ungezählt bleiben die Millionen Opfer und Flüchtlinge aus anderen Regionen der Welt. Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_026_124.html
Deutschland hatte zum Jahresende 2022 nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes mindestens 84,3 Millionen EinwohnerInnen. Grob geschätzt, aber bestimmt nicht übertrieben, bedeutet das, dass es weltweit, alleine seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, weit mehr Flüchtlinge gibt, als Deutschland an Einwohner hat. Oder anders gesagt, viel mehr Menschen als jede Frau, jedes Kind, jeder Mann aus Deutschland sind irgendwann auf der Flucht.
Aber wir Deutschen trauen uns doch tatsächlich, mit unserer Vergangenheit, Parolen wie „Ausländer raus“ an Wände zu krakeln (und diese Schmierereien sind noch eher harmlos, im Gegensatz zum Hass, der Gewalt …) Anstatt darüber nachzudenken, wie unzählig viele Menschen betroffen sind, von Vertreibung, aus politischen Gründen, wegen Armut oder Hungersnöte. Anstelle etwas zu ändern. Denn unser Kolonialismus in der Vergangenheit, unsere Ausbeutung und Zerstörung der natürlichen Ressourcen überall auf der Welt, unser Handel mit Kriegswaffen, das wir vom Aufbau nach der Zerstörung am meisten profitieren und noch so vieles mehr, sind unser trauriger Verdienst.
Wir Menschen, die Menschheit zerstört die Natur, die Erde. Wir alle müssen also auch die Folgen tragen. Und wir müssen Verantwortung übernehmen, für die Zukunft. Da können wir uns nicht aus der Affäre ziehen, zum Beispiel mit den Worten, dass wir in Deutschland an unsere Grenzen stoßen. Denn die Millionen Menschen auf der Flucht stoßen permanent an ihre Grenzen. Keiner flieht freiwillig aus Spaß. Und dafür tragen wir, im reichen Deutschland, in Europa, auf der Welt, die Verantwortung.
Es gibt nur eine Erde. Absolut nichts macht uns zu etwas Besseres als den Flüchtling aus Syrien, aus der Ukraine oder sonst woher. Nichts hebt uns über die Menschen aus Afrika, egal welcher Hautfarbe. Ob aus China, aus Israel oder Libanon, oder wo auch immer her, keine Bevölkerungsgruppe ist mehr Wert als eine andere. Keine Kultur, keine Religion ist besser als die andere. Auch wenn wir das Gegenteil glauben sollen, so ist es deswegen nicht richtig.
Wir Menschen allein bewerten alles aus unserer persönlichen Sicht. Aber es ist immer eine absolut ungerechte und eigennützige Sichtweise. Wir Menschen hier, reich oder arm, gebildet oder lebenserfahren, gesund oder irgendwie beeinträchtigt, jung oder alt, Frau oder Mann, sind nicht mehr oder weniger wertvoll, als jeder andere Mensch. Das müssen wir begreifen, damit die Erde, die Natur, das Klima, die ökologische Vielfalt und auch wir Menschen überhaupt noch eine klitzekleine Chance haben.
Schon im erfolgreichen Roman „Die drei Musketiere“ des französischen Schriftstellers Alexandre Dumas, 1844 veröffentlicht, heißt es: Einer für alle, alle für einen. Dieser, seit 1830 inoffiziell gültige Schweizer Wahlspruch muss das Kredo jedes Menschen sein.
Nur damit stellen wir uns solidarisch gegen die Verbrecher, die mit ihren Kriegsspielen, ihrem Machtwahn und ihrer Zerstörung aus Geldgier, unser aller Leben bedrohen.
Ich kann es verstehen, dass Menschen sich verteidigen können müssen, wenn andere Menschen sie angreifen. Aber mit Waffen werden keine Probleme gelöst. Es werden nur neue Probleme geschaffen.
Wir müssen es anders machen. Wir müssen die Spirale der Gewalt verlassen. Endgültig. Wir müssen notfalls unser Leben geben, damit sich etwas ändern kann. Damit die Verbrecher und Mörder merken, dass sehr viele Menschen, zwar voller Angst, aber mit Mut und Entschlossenheit, für eine Zukunft, das Wohl aller und der Freiheit einstehen.
Erstellt am 09.04.2023, letzte Änderung am 07.06.2024 von Michael
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