Pyramiden und Fußball

Hiddensee 2022

Pyramiden

Zehntausende, vielleicht auch Hunderttausende arbeiteten. Meißelten riesige Felsblöcke zu Quadern. Schoben die Felsblöcke eine Schräge hoch. Immer höher übereinander. Viele Jahre später waren die Pyramiden fertiggestellt. Die Gräber für die Pharaonen, die Herrscher. Symbole der Unsterblichkeit. Die tausende Jahre überdauern. Wahrscheinlich auf Kosten unzähliger Menschenleben. Von Menschen, die in ausbeutender Sklavenarbeit und unter schwersten Bedingungen die monumentalen Bauwerke erschufen. Und alles für eine Herrschaft, von der wir heute nicht viel mehr wissen, als dass sie die Macht hatte, Pyramiden bauen zu lassen. 

Fußballweltmeisterschaft

Zehntausende, vielleicht auch Hunderttausende arbeiteten. Und bauten Stadien für die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar. Viele Jahre später sind die Stadien fertiggestellt. Damit die Fußballweltmeisterschaft beginnen kann. Symbole des Prunks, des gekauften Sports. Wie viel Millionen Dollar in die Taschen der Entscheidungsträger der Fédération Internationale de Football Association (deutsch: Internationaler Verband der Assoziation Fußball), kurz FIFA, flossen werden wir nie erfahren.

Aber wir wissen, dass die Arbeiter, aus den ärmsten Ländern der Welt, für einen Hungerlohn im Akkord arbeiten mussten. Als Sklaven moderner Zeiten. Wer weiß, wie viel Arbeiter unter schwersten Arbeitsbedingungen ihr Leben ließen?

Und alles für eine elitäre Herrschaft, die unter anderem mit Erdöl einen unfassbaren Reichtum angehäuft hat. Die die Macht hat, sich eine Fußballweltmeisterschaft zu kaufen. In einem Überwachungsstaat. In dem Menschenrechte keinen Wert haben. Die dafür sorgt, dass die FIFA, das tragen der Kapitänsbinde „One Love“ verbietet. Damit hat der Team-Kapitän der deutschen Mannschaft, anders als zunächst geplant, die Binde beim ersten Spiel nicht getragen. Unter Androhung der gelben Karte, die eigentlich für Regelverstöße im Spiel vergeben wird. Die Binde „One Love“ steht für Menschenrechte, Diversität und Frauenrechte und für den Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus und Homophobie. 

Ich kann mich nur beteiligen, am Boykott der Fußballweltmeisterschaft als ein Zeichen dafür, dass wir Menschen den Kampf für Menschenrechte, Diversität und Frauenrechte und gegen Diskriminierung, Rassismus und Homophobie nie aufgeben dürfen.