Leben
Wenn ein Kind nicht klar ein Ja oder Nein erfährt, kann es nicht einschätzen, was ein Ja oder Nein bedeutet. Es findet schwer seinen Halt. Alles braucht seinen klaren Rahmen. Es braucht die Klarheit, nicht Worte und Taten, Gefühle und Leben als Widerspruch zu empfinden. Und somit schwer einordnen zu können.
Alles braucht seinen Zeitpunkt. Seinen Rhythmus. Wenn ein Kind Hunger hat, und dann nicht zu essen bekommt, in der Regelmäßigkeit. Was wird dann wohl aus diesem Menschen?Alles braucht seine Wahrnehmung. Weniger so, wie man es sich selbst denkt oder erfahren hat, sondern so, wie es in dem anderen ist, im Kind, im Menschen. Jeder Mensch hat seine Wahrheit. Sie ist geformt von der Kindheit, Jugend, Erziehung, den eigenen Bedürfnissen und Erfahrungen. Diese Wahrheit kann bei jedem anders sein. Weil jeder anders empfinden kann. Ein Kind, einen Menschen, weniger mit den eigenen Augen sehen, sondern mehr zuhören, sich wirklich in den Menschen herein zu versetzen, heißt verstehen. Und ein Kind auf diese Weise in das Leben zu begleiten, bedeutet Erziehung.
Alles braucht auch seine Grenzen, die nicht fest sind, nie starr, die sich verändern, wachsen, vergehen. Wie es uns die Natur und die Tierwelt vorleben. Alles braucht seine Veränderung.
Alles braucht seine kleinen Schritte. Wenn wir das Leben, den Berg des Lebens, vor uns sehen, und alles auf einmal bewältigen wollen, so verzweifeln wir vielleicht daran. Alles braucht aber auch seine Pause, seine Ruhe, seinen Abstand. Und seine Rückbesinnung, auf das, was wir alles schon geschafft haben.
Alles braucht Liebe, Vertrauen, und gemeinsam. Wenn wir nur aufteilen, was der eine, und was der andere machen soll, so funktioniert zwar so Einiges, weil einjeder hat seine Stärken. Und doch bleiben wir irgendwann alleine, denn wir verlernen dabei zu teilen, und sei es, uns mitzuteilen.
Erstellt am 03.07.2016, letzte Änderung am 13.06.2023 von Michael