Eine Fotosafari an einem Sommertag im Berliner Zoo

Berliner Zoo

Ist schon lustig. Mitten im Zentrum der größten Stadt Deutschlands ein Zoo. Gar nicht so groß ist der zoologische Garten. Drumherum tobt der Verkehr. Autogehupe (weil heute die türkische Fussballnationalmannschaft spielt) und Straßenlärm schallt über das Gelände und vermischen sich mit dem Schnattern von Vögeln.

Tiere aus der ganzen Welt leben mitten in der Hauptstadt. Auch die 67 Jahre alte zahnlose Gorilladame verbringt hier ihren Lebensabend. Am liebsten trinkt sie Tee, Wasser mag sie gar nicht mehr. 

Berliner Zoo

Berliner Zoo (ca. 1973)

Mit den Gämsen auf den Felsen habe ich eine besondere Verbindung. Als Junge, mit meiner Agfa, machte ich hier meine ersten Fotos. Ein Geschenk meines Onkels glaube ich. Ich weiß es nicht, aber ich schreibe es ihm nun einfach mal zu. Onkel Kurt lebte in einer Zeit, in der er gezwungen war, seine Liebe zu Männern zu verstecken, ein Schweigen, das er mit ins Grab nahm.

Über 50 Jahre ist es her, dass ich meine ersten fotografischen Klicks machte. Wie die Zeit vergeht.

Viel älter ist der Berliner Zoo. Er blickt zurück auf eine 180 Jahre währende Geschichte. Weit mehr als „nur“ eine zerstörte Kirche sind die Spuren dieser Zeit.

Damals waren es die exotischen Tiere, die hier ausgestellt wurden. Heute sind sehr viele von ihnen in der freien Natur ausgestorben. Der Mensch hat ihnen ihre Lebensräume geraubt. Wir können kaum mehr erinnern, kaum noch erahnen, was wir Menschen zerstört haben und weiterhin vernichten. 

So ein Zoo, mitten in der Stadt, macht das auch nicht besser, und auf keinen Fall macht es irgendetwas ungeschehen. 

Kein Zoo ist ein Alibi für die Umweltzerstörung der Menschen. Die Tiere „überleben“ in der Gefangenschaft. Dabei ist den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der zoologischen Gärten, in der Welt der Menschen, großen Dank zu sagen. Sie machen es möglich, dass wenige Tiere überleben. Zwar nicht in Freiheit, so doch in einem geschützten Raum, in der nicht nur eine Gorilladame weit älter werden kann, als in der freien Natur.

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