Gedankensplitter von Hiddensee

Gedankensplitter von Hiddensee

Gedankensplitter von Hiddensee

Mit dem letzten Schluck Benzin die Fähre Vitte nach Hiddensee ein paar Minuten vor Abfahrt erreicht (s.u.).

Fahrradfahrerin mit Navi auf der Insel kurz vor Kloster. Bitte fahren sie gerade aus. Wie bitte auch anders?

Bernstein und Hühnergott. 

Alte Dame, am Strand, unten ohne. 

Das stark sehbehinderte Paar auf dem Deichweg. Wie schön duftet der Holunder!

Der alte Mann mit Gehhilfen am Meer. 

Der Sportler, der unzählige Liegestützen am Strand turnt. 

Der Sammler, der in den angeschwemmten Algen nach Bernstein stochert. 

Die sonnenbadenden Nackten, die in ihrer Natürlichkeit noch nicht ausgestorben sind. 

Glücklich lächelnde Gesichter, die man öfter sieht.

Mal keine Autos.

Natur pur. Die ökologische Nische der Insel. 

Die Segler, die nach einem Ausflug nach Kloster ihr Segelboot mir ihrem Schlauchboot vor dem Strand entern.

Meeresrauschen. Ein wahnsinniges Konzert. Da muss man gar kein Lied für üben.

Der Gesang der Feldlerchen.

Wo ist denn hier das Zentrum?

Entweder man kommt nur einmal oder man kommt immer wieder. Wir kommen immer wieder sehr, sehr gerne. 

Seebühne Hiddensee – nicht das einzige kulturelle Erlebnis auf der Insel.

Was nicht in den Handwagen passt, das kommt nicht nach Hiddensee. 

Hier ist es einfach schön. Für die Seele. 

Entschleunigt und einfach ruhig. 

Das Raumgreifende mancher Menschen hat hier eigentlich keinen Platz. Schert diese Menschen aber nicht. Schade. 

Europawahl. Ich habe auf Hiddensee schönerweise nur wenige Wahlplakate der Grünen gesehen. 

So schön, wie es ist anzukommen, so traurig ist es, die Insel zu verlassen.

 

Fotoeindrücke von der Insel Hiddensee von Michael und Nikola

Fahrt nach Hiddensee 

Wie es kam, dass wir die Fähre nach Hiddensee mit dem letzten Tropfen Benzin im Auto erreichten und wir auf der Rückfahrt verspätet nach Hause kamen. 

Wann fahren wir los nach Hiddensee? So um halb acht. Dann erreichen wir die „Vitte“ um 11 Uhr 25. 

Einige Tage vorher hatte ich mir eine neue Hülle für mein iPhone bestellt. Pünktlich, ein Tag vor der Abreise, kam sie an. 

Nur leider war es die Falsche. Ich habe doch das Plus Modell, bei der Displayfolie wusste ich das noch. Also wieder eingepackt und ab nach Werder ins Sonnenstudio, der nächstliegenden Annahmestelle für UPS Sendungen.

Eigentlich reicht das Benzin bis zur Insel, so dachte ich. Und auf der Rückfahrt komme ich sowieso an der Sprint-Tankstelle vorbei. So dachte ich.

Aber das Sonnenstudio war wegen Krankheit geschlossen. Also weiter zu einer UPS-Versandstelle nach Potsdam. An der Tür klebte ein Zettel: Hasi ist heute krank. Die dritte Poststelle hatte dann auf, aber der Berufsverkehr am Nachmittag hatte Potsdam erfolgreich überfüllt. Auf meiner unfreiwilligen Rundreise auf Schleichwegen nach Hause, kam ich an keiner Tankstelle mehr vorbei. Aber es waren ja auch noch für ungefähr 100 km mehr Benzin im Tank, als wir für die Fahrt brauchen würden. Meine Liebste wunderte sich sowieso schon, wo ich abgeblieben war. 

Wie geplant fuhren wir los. Mit 40 Minuten Puffer. Am ersten Halt zum Toilettengang war mir das Benzin direkt an der Autobahn zu teuer. Also weiter ging es. Der Zeitpuffer schmolz. Zeit zu tanken schmolz, denn direkt an der Strecke waren alle Tankstellen „verschwunden“. Ich suche jetzt keine Tanke!

Reicht das Benzin denn, fragte meine Liebste. Bis zur Fähre auf jeden Fall, aber ob wir dann auch wieder wegkommen?

Wenn wir keinen Platz auf dem Parkplatz am Hafen finden, verpassen wir das Schiff sowieso, dann können wir eine Tankstelle suchen. Wann fährt sie denn? Ups, 11 Uhr 20 steht auf den Fahrkarten. Ich hatte nicht mehr nachgelesen.

Aber auf dem Parkplatz direkt am Hafen war noch Platz. Ein ganz kleiner, da passen „nur“ wir rein, mit unserem kleinen Auto (wir standen hier schon mal, genau auf dem Plätzchen).  So erreichten wir die Fähre nach Hiddensee dennoch kurz vor dem ablegen. 

Wenn jetzt einer das Auto klaut, kommt er nicht weit. Glücklicherweise verschwand mein innerer Ärger über mich selbst und meiner schlechten Planung rasch beim ersten Café au Lait im „Tante Hedwig“. Und draußen tobte der Starkregen. 

Die wunderschönen Tage vergingen wie im Flug. Die Fahrt zur nächstliegenden Tankstelle auf Rügen hatte ich natürlich geplant. Am frühen Morgen unseres Abreisetages stürmte meine Liebste zu mir ins Zimmer. Du weißt, dass wir zur Tankstelle die „Wittower Fähre“ benutzen müssen? Wusste ich nicht, ach deswegen war die Fahrt dahin so lange. 

Aber Bergen war besser zu erreichen und auch nicht viel weiter. 

Benzinsparend rollend auf heißen Kohlen freuten wir uns über jeden gefahrenen Kilometer. Noch 10 Kilometer, das könnten wir auch laufen. Noch 3, noch 2, jetzt wäre es nicht mehr so weit. Geschafft. Ich tankte 30 Liter, mehr passen nicht rein, in den kleinen Tank unseres roten Ignis. 

Für die Rückfahrt hatte ich die ökologische Routenführung eingestellt. Diese führte uns über die Fähre von Rügen zum Festland. Wir waren die Ersten in der Reihe, denn die Fähre war gerade weg. Und alles, weil ich das falsche Etui für mein iPhone bestellt hatte. 

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