Die Natur des Menschen
Der Mensch, in seinem Denken, sucht nach einen Sinn. Den Sinn des Lebens. Die Menschen wählen einen Führer – wenn sie Glück haben. Der Wohlstand verspricht. Und sehen nicht die Lügen, die hinter diesen Versprechen stehen. Der Mensch will glauben. Er sieht nicht, dass es dem Führer um die Macht geht, und die Erfüllung seines eigenen Wohlstands. Der Mensch sucht nach einen Sinn. Und kann es nicht der Wohlstand sein, so ist es der religiöse Glauben. Aber er hört auf die, die diesen verkünden. Und die vielleicht das Andere zerstören. Mit Gewalt. Ohne Anerkennung des Lebens. Und ist es nicht der religiöse Glaube. So ist es das politische Ideal. Die radikale Gewalt vielleicht. Die Angst verbreitet. Spaltet. Zerstört. Nicht anerkennen kann, das Andere, das Leben. Ist das die Natur des Menschen?
Wir leben in einer Gesellschaft, einer Welt, in der nur eins wirklich zählt: Was habe ich. Was leiste ich. Das wird bewertet, von anderen. Das wird beurteilt und darauf ist das System ausgelegt, dass der Mensch möglichst immer funktioniert. Das Schulsystem lehrt unsere Kinder von klein auf, dass die Noten das Wichtigste sind. Du wirst verglichen und bewertet. Musst mitmachen, dich beweisen. Der Druck auf Sportler ist immens hoch. Bis sie zu unerlaubten Doping greifen. Um zu bestehen und noch mehr zu leisten. Aber welche Folgen hat das für den Körper, für die Seele? Was bringt diese Gier? Das Gesundheitssystem will uns „arbeitsfähig“ machen. Medikamente, Therapien dienen diesem Zweck. Gesund sein heißt, arbeiten zu können, leistungsfähig zu sein, als ein Teil dieses Systems. Damit lässt sich Geld verdienen. Doppelt. Die Menschen als arbeitendes, funktionierendes Werkzeug. Und die Menschen, als Konsumenten.
Ist das die Natur des Menschen?
Nicht falsch verstehen, Strom, Computer, das Rad, und was so alles der Mensch erfunden hat, in seiner Natur des Menschen, ist per se nicht schlecht. So wie wir leben können, wenn kein Krieg das Leben stört, ist schön, ist komfortabel und angenehm. Wir wollten fliegen können und können es. Aber nicht ohne wenn und aber. Denn diese Art zu Leben, in dieser Gesellschaft, die es mir ermöglicht, einen Computer zu haben, um diesen Text zu schreiben, Strom für meinen Kühlschrank, Räder am Auto, und was noch so alles, hat seinen Preis.
Einen Preis, der die Menschheit zerstören könnte. Denn diese Leistungsgesellschaft, ob nun in der kapitalistischen Form oder auch in der sozialistischen, so wie wir sie kennen, macht Menschen „krank“. Macht Menschen zu Gefangenen in ihrem eigenen Körper. In ihrem eigenem Denken. Menschen, die nicht in dieses „Raster des funktionieren“ passen, werden ausgegrenzt. Natürlich, wir tun so, als ob wir ihnen helfen wollen, diese Hilfe ist aber ein Teil des Systems. Und zielt wenig darauf, dass der Mensch sich selbst leben kann, dass er eben nicht mehr zu funktionieren braucht, als Teil des Systems. Dann liegt er ja anderen auf der Tasche, wird gesagt. Das geht doch nicht. Wenn das alle so machen. Wird gesagt. Und diese Schuld erhöht weiter den Druck auf die Seele.
Also. Natürlich ist Leistung ein wichtiger Ansporn. Und wer möchte nicht gesund sein. Teilhaben. Mitwirken. Am Wohlstand. Weil man ihn ja auch für sich selbst möchte. Und weil wir genau in diesem System groß geworden sind, leben. Dafür, so scheint es, gehen wir über Leichen, grenzen die anderen aus. Die, die erkranken durch den Stress. Die, die nicht mitmachen. Oder die, die fliehen, hinter Drogen sich verstecken müssen, süchtig werden… Aber klar doch: Auch damit lässt sich ja noch ein Geschäft machen. Wie mit dem Krieg. Der Zerstörung.
Diese Leistungsgesellschaft zerstört Leben. Das Leben von Menschen, die es nicht schaffen zu leisten, was von ihnen gefordert wird und was sie selbst glauben zu denken, schaffen zu müssen. Denn sehen wir wirklich noch durch, hinter die Maske, dem Nebel des Systems des funktionieren?
Das ist der Preis.
Uns Menschen fällt es schwer, das anzuerkennen. Dass der Mensch ein Individuum ist. Jeder Mensch. Einzigartig. Und das jeder Mensch, unabhängig von dieser Gesellschaft, einen Wert besitzt. Einen Wert, der sich nicht darüber definiert, was man hat, sondern darüber, dass man ist, nicht wie man lebt, sondern das man lebt. Dass das Glück das Leben ist. Das Fühlen. Das Sein. Das es darum geht zu sein, einfach.
Ohne daran zu denken, was es erbringt. Ob es einen Gewinn abwirft. Denn dieses Wollen nach mehr erzeugt die Gier nach mehr. Es geht darum, das Bild zu malen, um den Akt des Malens. Und nicht darum, ob es in einer Galerie hängt, gut verkauft wird, Gewinn bringt. Und woher bekommt der Maler dann die Farbe? Wir schenken sie ihm. Oder das Geld. Was er braucht. Um zu malen. Um einfach nur zu sein. Und dass es das Größte ist, das Beste, wenn wir diesen Wert des Seins unseren Kindern vermitteln. Dass es nicht um Macht, Ausgrenzung, Zerstörung und Spaltung geht, nur zum Wohl weniger. Sondern um das Leben an sich. Aller Menschen.
Ohne wenn und aber.
Geht es darum, den Kreislauf zu verlassen, den Kreislauf immer mehr und mehr zu wollen. Gierig. So wie es gilt, die Spirale der Macht über andere zu verlassen. Macht, die nach immer mehr sucht. Dass das, was ist, nicht ausreicht zu herrschen. So wie es gilt, den Kreislauf der Gewalt zu verlassen, denn jede Gewalt fordert Gegengewalt. Auch wenn es manchmal als einziger Weg notwendig erscheint, so ist Gewalt doch immer nur ein Schritt in der Spirale der Gewalt. Bis in den Krieg. Und eine Seite zerstört ist. Und wenige daran ihre Gier nach mehr befriedigen.
Wir müssen – als Menschheit dieser Erde – unsere Werte neu definieren. Nicht irgendwelche Dinge umverteilen, als Werte dieses bestehenden Systems. Sondern unsere Werte, unsere Gesellschaftsform, neu finden. Mit der Natur als Vorbild.
Und der Sinn darin? Der Sinn darin ist, sich auf die wirklichen Werte zu besinnen, und nicht auf die von Menschen gemachten Maßstäbe. Der Sinn ist, sich auf den Kreislauf des Lebens zu besinnen, im Einklang mit der Natur. Im Kreislauf des Lebens, vom Beginn, der Geburt bis zum Tod. Und dem Leben, was in unseren Nachkommen weiter gelebt wird. Unser tun sollte diesen Gedanken als Kraft haben, dass wir ein Teil der Natur sind, und das, was wir schaffen, herstellen, verbrauchen, als ein Teil dieser Natur eingebunden werden muss in diesen Kreislauf. Die Natur ist doch unsere Wurzel, warum erheben wir uns darüber? Ein Kirschbaum fragt nicht nach dem Nutzen. Aber er ist ein Teil eines Ökosystems und hat darin seinen Platz.
Meiner Ansicht nach: Das ist die Natur des Menschen.
Erstellt am 09.07.2017, letzte Änderung am 13.02.2023 von Michael